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Die Stadt Hameln und ihre Juden
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Ein Gang durch 700 Jahre gemeinsamen Lebens

Die Zeit des Nationalsozialismus

Gehört das nun folgende Kapitel überhaupt unter die Überschrift "Von Christen und Juden"?

Vorausgeschickt seien Formulierungen des in Israel lehrenden Historikers Saul Friedländer. Er konstatiert angesichts dessen, was mit dem Wort "Endlösung" umschrieben wird, Grenzen der geschichtswissenschaftlichen Erkenntnis und meint, dass

"die Vernichtung des europäischen Judentums vielleicht ein Problem darstellt, das historische Analyse und historisches Verstehen nicht zu lösen vermögen."

Es gab, so stellt er fest, in Deutschland

"keine Massenbewegung gegen die Juden. ... Die Bürokratie spielte die zentrale Rolle, eine Bürokratie, die der Vernichtung gleichgültig gegenüberstand, aber von einem Führer gelenkt wurde, der seinerseits von den stärksten Überzeugungen getrieben wurde.
Die Lähmung der Historiker resultiert aus der Gleichzeitigkeit und Verquickung völlig heterogener Phänomene: messianischer Fanatismus und bürokratische Strukturen, pathologische Handlungsantriebe und administrative Erlasse, archaische Denkweisen in einer hochentwickelten Industriegesellschaft.
Wir wissen im einzelnen, was geschah; wir kennen die Abfolge der Ereignisse und ihre möglichen Zusammenhänge; aber die Tiefendynamik des Phänomens entgleitet uns. Und was wir auch nicht begreifen können, ist die fast schlagartige Auflösung der politischen, institutionellen und der Rechtsstrukturen Deutschlands sowie die Kapitulation der moralischen Kräfte."

Für den Zeitraum des Nationalsozialismus beschränkt sich die Darstellung auf einige Lebensbilder. Sie führt einige Familiengeschichten weiter und zu ihrem oft furchtbaren Ende.

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© Bernhard Gelderblom Hameln